„Der 13.“ April 2017
Liebe Leserin, lieber Leser!
Auch von dieser Stelle aus wünschen wir Ihnen allen noch einmal eine gesegnete und gnadenreiche Osterzeit. Wir leben heute in einer Zeit der Märchenerzähler, der irrealen Phantastereien und der Schönrederei. Aber an uns allen liegt es, die „Entwirklichungen“ der Realität zu erkennen, aufzuzeigen und zu benennen. An der Enttarnung des freundlichen Bösen haben schon unsere Vorgänger unermüdlich gearbeitet und wir versuchen ihnen nachzueifern. Lesen Sie bitte dazu auf Seite 2 dieser Ausgabe, was der Priester Dr. Erwin Hesse in den 70er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts schrieb. Papst Benedikt XVI. nannte diese „Entwirklichung“, in der kein Raum mehr für naturwissenschaftliche Forschung und Wahrheit ist, „Relativismus“.
Wir sagen konkret, was wir meinen – und es betrifft alle Kirchenverantwortlichen bis hinauf zur Spitze: Der Wiener Kardinal bezeichnete am 9. April 2017 das „Kreuz als Symbol der Gerechtigkeit“. Die inhaltliche Botschaft des Kreuzes sei, dass „alle Menschen gleich sind und wir darüber beurteilt werden, ob wir gerecht sind.“ Wir sagen: Herr Kardinal, lesen sie Erwin Hesse! Erwin Hesse, der 1974 die Entwicklung der katholischen Kirche kommentierte, war kein Prophet und kein Visionär. Er sah allerdings mit gesunder Bildung und Hausverstand, wohin der einmal eingeschlagene Weg der Kirche führen müsse. Nämlich zum Tohuwabohu von heute. Weil das Denken nicht nur in der Theologie entwirklicht und relativiert ist, sondern beispielsweise auch in der Politik, haben wir heute in der Europäischen Union ein Flüchtlings- und Asylantenproblem.
Wieder ein konkretes Beispiel: Da lud kürzlich der österreichische Aussenminister alle seine Diplomaten zu einem gemeinsamen Frühstück ein. Er wollte wissen, wo sie der Schuh drückt. Unter den Geladenen war auch der ehemalige Beamte des Aussenministeriums und Botschafter Dr. Heinrich Birnleitner. Der Herr auf Schloß Aistersheim hat Erfahrung – er war schon 1968 Attachè in Dakar, als der afrikanische Kontinent 300 Millionen Menschen zählte – heute sind wir dort bei einer Milliarde. Birnleitners Zusammenfassung für den Aussenminister: Perspektive in unserem Europa muß die Erhaltung unseres Bevölkerungsstandes durch eigene Nachkommen mittels wesentlich stärkerer Bindung der Altersversorgung an eigene Nachkommen sein. Entwirklichung und Relativierung des sogenannten Mainstrieamdenkens von heute sind auch in der Rechtssprechung sichtbar. Doch darüber schreiben wir das nächste Mal. Wir danken für alle Ihre geistliche, geistige und finanzielle Hilfe! Bitte beten Sie für uns!