„Der 13.“ Dezember 2023
Liebe Leserin, lieber Leser!
Ich sitze an meinem Schreibtisch. Ein schwarzer Kater, den meine drei Töchter Neo rufen und ich Konstantin, liegt vor mir und schläft. Eingerollt, die Vorderpfoten umschlingen seine Nase. Nur seine Ohren zucken ab und an. Gestern war der erste Adventssonntag und heute ist der letzte Redaktionstag für den „13.“. Es ist die letzte Ausgabe im Jahr des Herrn 2023. Draußen haben die Wolken der Abendsonne kurz erlaubt in den verregneten Himmel hinein zu leuchten. Ein riesiger doppelter Regenbogen erstreckte sich über den Häusern. Immer wenn ich einen Regenbogen sehe, erinnere ich mich, wie ich ein kleiner Bub war. Ich lag bäuchlings im Bett meiner Eltern und hörte meinem Vater zu, wie er mir aus dem Alten Testament vorlas. Er las mir über Noah vor, die große Flut, das rettende Boot und am Ende schuf Gott den Regenbogen als ewiges Zeichen Seines neuen Bundes mit Noah. Auf Seite 21 schreibt mein Vater nun über seine Lebenserinnerungen und wenn ich seine Zeilen lese, so betrübt mich das sehr. Denn aus dem einst starken und geistvollen Mann wurde ein alter Mann, der in das eigene Vergessen hinein wandert. Und er weiß das auch noch. In diesen Tagen könnte er seine Erinnerungen nicht mehr aufschreiben. Die meisten seiner Erinnerungen sind schon im Reich des Vergessens. Nun ist die ganze Last des „13.“ auf den Schultern des Buben der vor über vierzig Jahren die Geschichten von Noah, Moses, von Josef und seinen Brüdern, immer und immer wieder hören wollte. Die Geschichten des alten Testaments beeindruckten den Buben damals sehr. Nun muss der Bub, also ich, der geistreiche und starke Mann sein für meine Kinder und für den „13.“. Das ist manchmal wirklich schwer. Aber mit der Hilfe der vielen Unterstützer ist uns das die vergangenen Jahre immer gut gelungen. Je heftiger der Hammer der Loge gegen die Mauern der Kirche schlägt, desto mehr ersehne ich mir einen Noah, einen Moses oder einen Josef, aber ich sehe leider keinen. Also müssen wir Schwachen uns zum Widerstand rüsten. Der Gürtel der Buße, den Rosenkranz als unser Schwert, den Harnisch der Liebe und den Schild der Gerechtigkeit und auf dem wehenden Banner die Worte Christi: „Liebe Gott über alles und deinen Nächsten wie dich selbst.“ Also ziehen wir ein weiteres Jahr in den geistigen Krieg gegen die Mächte der Finsternis. Aber am Ende der dunklen Zeit steht eine Krippe, ausgelegt mit Stroh und Heu und in ihr liegt unser göttliches Kind! Dieses göttliche Kind das in der Weihnacht vor über 2000 Jahren geboren wurde, ist unser Kompass, unser Anker, unser Licht und unsere Rettung. Das göttliche Kind lassen wir uns nicht nehmen, von niemandem!
So wünsche ich allen Leserinnen und Lesern eine gesegnete Weihnacht und ein gutes Neues Jahr 2024 im Namen unseres Herrn Jesus Christus.