Die Entwicklung der Familie
In den vergangenen hundert Jahren hat sich das Konzept der traditionellen Familie erheblich gewandelt. Vor einem Jahrhundert war die klassische Familienstruktur oft durch ein festes Rollenbild geprägt: Der Vater war der Hauptverdiener und die Mutter kümmerte sich um den Haushalt und die Kindererziehung.
Ab den 1960er Jahren wurden die traditionellen Rollen durch die feministischen Bewegungen in Frage gestellt. Frauen begannen vermehrt zu arbeiten und die berufliche Karriere wurde immer wichtiger. Frauen wurden nur noch nach ihrer Karrierestufe beurteilt und ihnen wurde eingeredet, sie seien minderwertig, wenn sie nur zuhause die Kindererziehung und den Haushalt übernehmen.
Durch die Zunahme von Scheidungen und alleinerziehenden Elternteilen waren viele Frauen und manchmal auch Männer aus finanziellen Gründen gezwungen nach einer Erziehungspause ins Berufsleben zurückzukehren. Es entstanden Patchworkfamilien und schließlich gleichgeschlechtliche Partnerschaften, die Kinder adoptieren dürfen.
Was ist aber das Ergebnis dieser Entwicklung? Die Scheidungsrate steigt und die psychischen und körperlichen Belastungen sowohl von Erwachsenen als auch von Kindern nehmen zu.
Viele Menschen verzichten inzwischen auf die Ehe und oft auch auf Kinder, weil sie ihr Leben so unbeschwert und frei ohne Verpflichtungen weiterleben wollen. Aber sind sie damit wirklich glücklich? Für den Moment vielleicht; aber was ist, wenn kein Angehöriger in Krankheit oder im Alter da ist?
Christine Pies
pieschristine [at] web.de
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