Jüdischer Stadtpöbel
Im „13.“ vom 13. Mai 2024, auf Seite 27 behauptet Felicitas Küble, „nicht das jüdische Volk in seiner Gesamtheit, sondern allein jene Volksmenge in Jerusalem, die damals vor Pilatus stand, man könnte auch sagen der Stadtpöbel der keiner Arbeit nachging“, habe Pilatus signalisiert, „man werde für das Todesurteil gegenüber Jesu die Verantwortung übernehmen“.
Sie verschweigt, dass dieser „Stadtpöbel“ nur das wiedergab, was das Synedrium, der Hohe Rat der Juden, unter dem Vorsitz von Kaiphas beschlossen hatte: den Tod Christi.
Gerade der Apostel Paulus, auf den sich Frau Küble zur Reinwaschung des jüdischen Volkes bezog (Röm 11, 1), ließ selbst im Römerbrief keinen Zweifel an der Schuldhaftigkeit des jüdischen Volkes an der Kreuzigung Christi: „Was Israel anstrebt, das hat es nicht erreicht. Nur der auserwählte Teil hat es erreicht, die übrigen wurden verstockt, wie geschrieben steht: Gott gab ihnen einen Geist der Betäubnis, Augen um nicht zu sehen, Ohren um nicht zu hören, bis auf den heutigen Tag“ (Röm 11, 7-8).
Verstocktheit und Verworfenheit der nichtchristlichen Juden „bis zum heutigen Tag“ gehört auch vor und nach dem Zweiten Vatikanum zu den dogmatischen Gewissheiten. Die vatikanischen „Hinweise für eine richtige Darstellung von Juden und Judentum in der Predigt und in der Katechese“, erschienen fast zwei Jahrzehnte nach dem Ende des Zweiten Vatikanums, verhehlen keineswegs den „unvermeidlichen Bruch zwischen dem Judentum und der jungen Kirche, die seither – schon auf der Ebene des Glaubens – auseinanderstreben. Es kann nicht davon die Rede sein, diesen Bruch zu verringern oder zu verwischen“ (n.22). Diese Aussage wird von den Theologen des nichtchristlichen Judentums geteilt: Auch für sie sind Christentum und Judentum „unvereinbar“.
Univ.-Doz. em. Dr. Friedrich Romig
A- 3422 Greifenstein
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